Frage: ich habe über eine pflanzenliste der gds (ewald/2002) ein exemplar der p. officinalis spp banaticus erhalten. mit namensbezeichnungen ist das so eine sache, andererseits handelt es sich bei den anbietern in dieser liste in der regel doch um erfahrene (hobby)gärtner. leider konnte ich im web zu dieser ssp der officinalis-gruppe keinerlei infos finden. nun nehme ich mal an, dass es wahrscheinlich doch ein fantasiename ist, der möglicherweise nur auf eine lokale form der officinalis hinweist. die p. officinalis ist ja bekanntermaßen als sog. bauernpfingstrose mittlerweile in zahlreichen sorten in den gärten weit verbreitet (ich habe im garten z.b. die var 'anemoniflora'). da ich ein anhänger der wildarten/formen bin (die gefüllten sorten finde irgendwie zu protzig/überladen), hoffe ich mit der ssp banaticus eine wildartnahe wenn nicht sogar echte wildart erhalten zu haben.kann mir jemand infos zu der pflanze geben?

Antwort: Paeonia officinalis subsp. banatica ist eine gute Species, verbreitet in Ungarn, Kroatien und woanders auf dem Balkan. Sie hat nichts mit der weit verbreiteten Bauernpfingstrose zu tun, die eine sterile Hybride, sicher unter Beteiligung von P. peregrina, vielleicht auch alten Kulturformen von P. officinalis (subsp. officinalis) ist. Alle offenen Gartenabsaaten von Wildarten bergen das Risiko von Hybridisierungen in sich, bei den eng verwandten tetraploiden europäischen Arten ist das Risiko besonders hoch. Was dabei 'rauskommt, ist sicher interessant und schön, hat aber meist wenig mit den Arten mehr zu tun. Ein typisches Beispiel dafür ist Paeonia 'Mollis'. Andere Arten, wie zum Beispiel P. cambessedesii von Mallorca oder P. obovata aus Ostasien und P. veitchii hybridisieren kaum. Infos und Bilder sind online unter: www.paeon.de/b1/ban/fs/fs2.html Dort findet sich auch die Erstbeschreibung von Rochel aus dem Jahre 1828

Frage: welches Substrat ist für Paeonia brownii empfehlenswert? Ich habe negative Erfahrungen mit einem humushaltigen Substrat gemacht.
- Antwort: Gute Frage! Ich habe selbst noch keine positiven Erfahrungen mit P. brownii, aber im Oktober hat mir Josef Halda in der Tschechischen Rep. seine 15 Jahre alte Pflanze gezeigt, die jedes Jahr blüht. Er sagte, das Problem ist weder die Frosthärte noch das Substrat, sondern der Regenschutz. Bei ihm wächst sie unter dem Dachüberstand im Regenschatten eines sehr großen Pflanzkübels auf sehr armem Boden, wo sie nur selten etwas gegossen wird. Und im Sommer wird sie auf der Südseite richtig gebacken. So überwintern übrigens auch die mediterranen Spezies. Aber da empfiehlt sich vielleicht auch ein Kübel, zumal viele recht klein bleiben (wie P. cambessedesii).