Növényritkaságok a Kárpát Medencében

deutsche Übersetzung






Übersetzung aus dem Ungarischen Dr. Carsten Burkhardt, 29.November 2003

Paeonia banatica (Die Banater Pascha-Rose)

Ein Verwandter der aus den Gärten wohlbekannten Pfingstrose (ung. pünkösdirózsa) kommt in unserer heimischem Natur auch wild vor. Dieser Verwandte ist die wilde Pfingstrose oder Banater Pascha-Rose.

Der Name „Pfingstrose“ kam erst im 19. Jahrhundert auf, als wörtliche Übersetzung des deutschen Wortes. Allerdings hat die Pflanze auch viel ältere ungarische Namen. Sowohl Peter Melius Juhász erwähnte sie 1578, als auch Fabriciusz Balázs Szkiszai 1590 unter dem Namen „basa rózsa“ (Pascha-Rose). Der Volksmund kennt sie unter dem Namen „bazsarózsa“, die Verwendung des Namens ist in den Komitaten Háromszék, Nógrád, Sopron, Vas und Bács nachgewiesen. Im Komitat Baranya dagegen fand man die Bezeichnungen „pévenye“ bzw. „pébenye“, offensichtlich als Ableitung des lateinischen Namens Paeonia. Der Pünkösti bzw. Pünkösdi ist im Széklergebiet die Bezeichnung für die zur Familie der Hahnenfußgewächse gehörende Trollblume (Trollius europaeus). Den Gattungsnamen erhielt sie nach Paeon, in der griechischen Mythologie Arzt der Götter.

Der Entdecker der Banater Pascha-Rose ist der aus Niederösterreich stammende Chirurg Anton Rochel (1770-1847), der auch Obergärtner des Botanischen Gartens der Pest-Budaer Universität war und sie in seinem 1828 erschienen Werk Plantae Banatus Rariores (Seltene Banater Pflanzen) neben zahlreichen anderen durch ihn im Banat entdeckten neuen Arten beschrieb.

Unsere Art wurde daraufhin für lange Zeit als Unterart oder Varietät der in mediterranen Gebieten heimischen roten Pfingstrose (P. officinalis) angesehen. Nach neuesten molekular- taxonomischen Untersuchungen läßt sich der Ursprung mehrerer europäischer mediterraner Wildarten auf Hybridisierungen zwischen ost- und zentralasiatischen Arten zurückführen, welche durch die im günstigen Klima des späten Tertiär bzw. frühen Quartär weite Verbreitung dieser Arten möglich war. Paeonia banatica trägt demnach Gene der heute nur in Zentral-China heimischen P. mairei und der Vorläufer der mediterranen P. officinalis in sich und ist somit als Erbe einer längst untergegangen vorzeitlichen Flora anzusehen. Ihre engsten Verwandten sind die ausschließlich auf Mallorca anzutreffende P. cambessedesii und die von Sizilien bis Sardinien heimische P. russoi, welche ebenfalls von P. mairei abstammen.

P. banatica kommt in Fruska gora, der Deliblater Sandpuszta, bei Lugos und Baziás sowie in Ungarn im Mecsek-Gebirge vor. Man findet sie zwar auch in geschlossenen Eichenwäldern, aber den schönsten Anblick bietet sie Ende April bis Anfang Mai, wenn sie auf Lichtungen oder im offenen Gebüsch blüht. Die Blüten sind in den Vormittagsstunden, frisch geöffnet, am schönsten, dann sind sie dunkelpurpur. Danach wird der Zellsaft in den Blütenblättern immer saurer, und diesen Vorgang verdeutlichen die Farbstoffe vom Anthocyan-Typ als Indikatoren: Die Blüte verblaßt zum Bläulich-Lila.

Zubereitungen aus P. banatica enthalten – ähnlich wie ihre Verwandten – das giftige Alkaloid Paeonin.

(sitemap)