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bis zum Ussuri der am besten bekannte Theil des Amurlandes sein muss, allein auch hier fehlt für das Mündungsland (Nikolajewsk) die Frühlings- und Sommerflora bis zum August, und für den zwischen den Mündungen des Dondon und Ussuri gelegenen Theil die Flora des Frühjahrs. Kitsi und Mariinsk, wo zu allen Jahreszeiten von mir botanisirt worden, ist zwar botanisch am besten bekannt, aber so ungünstig gelegen, dass es viele Pflanzen, welche ober- und unterhalb vorkommen, nicht besitzt. Während der untere Amur bis zum Ussuri zu verschiedenen Jahreszeiten stromauf- und abwärts sieben Mal befahren worden, ist der südliche Amur (oberhalb der Ussuri-Mündung) viel weniger bekannt, indem er nämlich bis etwa zu dem unterhalb der Bureja-Mündung an ihn herantretenden Gebirge nur 4 Mal, im Frühjahre gar nicht, in dem oberhalb der Bureja- und bis zur Komar-Mündung gelegenen Theile nur l Mal sehr flüchtig im Frühjahre und 2 Mal, ebenfalls flüchtig, im Herbste untersucht wurde, während am obersten Stromlauf vom Komar bis Ust-Strelotschnoi Karaul nur ein Mal im Frühlinge und sehr oberflächlich botanisirt worden ist. Eine sehr reiche Gegend des südlichen Amur, das Bureja-Gebirge, ist nur im Durchfliegen gleichsam berührt worden, und wird gewiss noch eine sehr reiche Ausbeute liefern. Am Littorale ist die Bai de Castries noch am gründlichsten untersucht, während die Baum- und Strauchvegetation der Bai Hadshi noch fast unbekannt geblieben, und das Littorale nordwärts von der Amur-Mündung ganz unberührt ist. Ebenso Unbetreten sind die Nebenflüsse des Amur, mit einziger Ausnahme des Ussuri, wo ich die der ersten Hälfte August's 2 Wochen lang botanisirte.

Veröffentlicht sind von den Pflanzen, die am Amur gesammelt wurden, bisher nur wenige. Turczaninow beschrieb im Bull. de la Société des naturalistes de Moscou, 1840. p. 69. Lespedeza bicolor n. sp. — Ruprecht gab im Bulletin de l'Academie de St-Petersbourg, L XV: Die ersten botanischen Nachrichten über das Amurland, Abth. I. Beobachtungen von Maximowicz, über die wichtigen Bäume und Sträucher, p. 120 sq., und Anbang: novae species herbaceae. ibid. p. 209 sq., Abth.II. Bäume und Sträucher, beobachtet von Richard Maack, ibid. p. 257 sq. - Ebenfalls im Bulletin der Akademie erschien: Vegetationsskizzen des Amurlandes, gesammelt von dem Reisenden des Kaiserlichen botanischen Gartens zn St. Petersbarg, H. Maximowicz, nebst Bemerkungen über die von demselben eingesendeten Bäume nnd Sträucher vom Director E. Regel, ibid. p. 21 l sq.

Meine «Primitiae florae Amurensis» zerfallen in zwei Theile: einen systematischen oder speciellen, und einen allgemeinen. Der specielle Theil enthält die Aufzählung aller bis jetzt bekannten Pflanzen der Amurflora nach dem in De Candolle's Prodromus svstematis regni vegetabilis befolgten natürlichen System, wobei, ausser Ledebour's Flora Rossica, überall noch folgende Nachbarfloren citirt werden: Turczaninow, Flora baicalensi-dahurica; Bunge, Enumeratio plantarum Chinae borealis; Turczaninow, Ennmeratio plantarum Chinae borealis quas collegit cl. Kirilow (in Bull. de la Soc. de Moscou, X. 1837, p. 148 sq.) und andere Arbeiten desselben Verfassers, in denen chinesische Pflanzen erwähnt werden; Trautvetter und Meyer, Florula Ochotensis (in Middendorffs sibirische Reise, Bd. I. Th. 2. Botanik, 3-te Lieferung), endlich Regel und Tiling, Flora Ajanensis (nondum edita), welche letztere ich nach weiter