W.P. Malejew

Paeonia


in: E. W. Wulf Flora Kryma (Flora der Krim) t.2 p. 1 pp 173-177, 210 (1947)

Übersetzung aus dem Russischen von Dr. Carsten Burkhardt, Kolkwitz November 2000

I. Paeonia L.

1.

Blüten groß, bis 7- 9 cm im Durchmesser, mit breit-ovalen Petalen von 3- 3,5 cm Breite, lila-rosa bis rot

.... 2.

-

Blüten insgesamt kleiner, 5- 8 cm im Durchmesser, mit schmaleren Petalen, 1,5- 2 cm breit, purpur-rot; Blätter in viele linealische oder schmal-lanzelltlich Segmente von ca 1 mm und manchmal bis 3- 4 mm Breite geteilt

.... P. tenuifolia L. (1).

2.

Blätter zweifach dreigeteilt mit breit-ovalen, fast runden Blättchen, stumpf, 3- 6 cm breit; Blüten lila-rosa

.... P. triternata Pall. (2).

-

Blätter geteilt in viele längliche- und schmal-lanzettliche Segmente (4)- 7- 12 mm breit; Blüten dunkler, fast rot

. P. tenuifolia L. X P. triternata Pall. (3).


1. Paeonia tenuifolia L. [Sp. p:., ed. 2 (1762), 748]

Gablitzl (1785) 110.- Pallas (1795) 52,- Georgi (1810). 1019.- Pallas (1803). 219.- M. Bieberstein (1808) II. 11: III, 367.- Engelhardt und Parrot (1815), 25.- Ledebour (l841), 73.- Léveillé (1842) 204 -Radde (1854). 235. - Steven (1857). 51. - Overin und Sitowskij (1858). 55. - Boissier (1867) ; 98.- Fiek (l858).- Aggejenko (1894). 22. - Schmalhausen. I (1895). 92. - Weber (1896), 9.- Puring (1900), 193.- Talijew (1899) 108. - Schedae Flora Ross. (1901), 15. - Busch (1901), 8. - Fedtschenko (1904). 804 (6). - Busch 1905 (1905), 566; (1905): I. 3; IV, 6; V, 10; VI, 17.- Golde (1903), 139. - Zelenetzkij (1906). 195. - Krishtofowitsch (1908), 20. - Fedtschenko und Fljorow 1910 , 413. - Janata, Deutsch (1916) 10, 14, 18, 33, 86. - Sarandinaki (1917), 5.- Sludskij (1917), 71.Kotov (1921), 54. - Schipczinski (1921), 45. - Poplawaskaja (1925), 7. - Iwanenko (1925), 18,- Wulf (1925), 157 - Dzewanowskij (1925). 102. 103- Tzyrina (1925) - Stankow (1926) , 103. - Poplawaskaja (1928), 385- Wasiljew (1928). 23. - Dzewanowskij (1928), 103.104, 112: (1930), 115. - Zyrina (1930). 37. - Poplawaskaja (1931), 39. - Flora UdSSR, VII (1937), 34.

Syn. P. multifida Pall. (1803), 160, 210.

Exsicc. Herb. Fl. Ross. No 652; Callier. Iter taurkum, III, No 770; Busch,. Marcowicz et Woronow, Fl. cauc. exs., No 35

Hab. Auf Steppen und Wiesen an steinigen Plätzen. Blüte IV- V.

St. K. Dzhungul (Dzewanowskij!).

Umgebung von Mazanka im Simferopolskij Rayon (Janata, Deutsch!).

bei Zuja (Lewandowskij!).

Umgebung von Bodrak (Dzewanowskij!).

Oberhalb von Petrovskaja; Tchekurtcha (Andrejew!).

Qu. Alma (Radde!).

Ana-Eli, Tubaj; Osminskije Dubki (= Eichen) (Dzewanowskij!).

Neusatz (Kalle!).

Umgebung von Simferopol (Selenetzkij!).

Berg Agarmysh ; Berg Tete-oba (Tzyrina!).

Umgebung von Feodosii (Lipskij!).

Fa. Oberhalb von Uzundzha; Kahle Berge in der Umgebung von Uzundzha (Wasiljew!).

Zwischen Kokkozami und Jajla (Selenetzkij!).

Staatliches Naturschutzgebiet , am Aufstieg zum Berg Tschornoj (Dzewanowskij!).

Tchutchelskij Pereval (Franz!).

Ja. Wiesen oberhalb von Lime-nami (Ganeshin!).

Auf dem Kikeneis (Wankow!).

Ai-Petri (Krishtoforitch!).

Bedenekyr (Grabovskij!).

Tchatyr-dag, unteres Plateau; Umgebung von Bim-Bash-Koba; Demerdzhi-Wiesen; Dolgorukowskaja Wiesen; Karabi-Wiesen, Kazanlyj (Wulf!).

Ju. Auf dem Degermenskij (Stankow!).

Sudak (Steven).

Karadag (Pushkowa!).

Koktebel (Transchel!).


Ar. geogr. Ungarn, Bulgarien, Jugoslavien, Dobrudscha, Süden des europäischen Teiles der UdSSR bis zur Waldsteppenzone, Kaukasus [Vorkaukausus, Novorossijskij Rayon, Dagestan, Georgien (Berge)].


Var. Biebersteiniana (Rupr.) Busch (1901), 9

Schipczinski (1921), 45.

Syn. P. Biebersteiniana Rupr. (1869) 47. 208.- Poplawskaja (1928), 385; (1931). 39.- Flora UdSSR, VII (1937), 35.

P. hybrida Pall. (1795). 52 (non 1784, 94). - Georgi (1800), 1049. - M. Bieberstein, II (1808), 10. Ledebour, I (1841), 73. - Steven (1857), 151. - Overik und Sitovskij (1858), 55.

P. tenuifolia var. hybrida Fedtsch, (1904), 804 (5).

Von der typischen Form unterscheidet sie sich durch die breiteren Segmente der Blätter- bis 2- 4 mm breit.

Hab. Zusammen mit der vorherigen.

Qu. Beki-Elinskije Dubki (=Eichen) ; Osminskije Dubki (=Eichen) (Dzewanowskij!).

Molbaj (Busch!).


Ar. geogr. Süden des europäischen Teils der UdSSR, Vorkaukausus, Dagestan.

Erläuterung. Neben der typischen P. tenuifolia L., tritt auf der Krim vereinzelt eine Form dieser Art mit breiteren, bis 3- 4 mm breiten, Blattsegmenten auf, die im Übrigen wahrscheinlich identisch ist mit der typischen P. tenuifolia L. - P. Biebersteiniana Rupr. oder var. Biebersteiniana (Rupr.) Busch - die vereinzelt auch in anderen Gegenden im Süden des Europäischen Teils der UdSSR gefunden wurden. Im Herbarium des Botanischen Institutes der Akademie der Wissenschaften befinden sich Exemplare, welche nach der Breite der Blattsegemente dieser Form zuzuordnen wären, und zwar aus dem Woronezher Oblast, dem Charkower Oblast, aus dem Rayon der Weliko-Anadolskij Försterei (!) und, letzlich auch aus dem Rostower Oblast (1). Daneben kommt sie auch im Vorkaukausus vor, in Teilen der Rayones Worozhilowskaja, von wo sie auch bei der Namensgebung durch Ruprecht gesammelt wurde, wie weiter oben beschrieben. Erwähnt und als Art angesehen wurde sie von Steven, [Chr. v. Steven 'Verzeichniss der auf d. Taurischen Halbinsel wildwachsenden Pflanzen.'] welcher, sich berufend auf die 'Flora taurico-caucasica' von M. Bieberstein, anmerkt, daß diese Form sich in nichts weiter als ihren breiteren Blattsegmenten von P. tenuifolia unterscheidet. Überall wächst diese Form am selben Ort wie die typische P. tenuifolia und, es ist möglich, daß es sich dabei nur um eine Modifikation handelt, die auf den Einfluß von ökologischen Bedingungen zurückzuführen ist, wahrscheinlich höhere Feuchtigkeit.

Möglich wäre die auchVermutung, daß auch sie eine Hybride zwischen P. tenuifolia x triternata darstellt, aber das ist eher unwahrscheinlich, weil diese Form in Gebieten auftritt, wo P. tenuifolia als einziger Vertreter der Gattung vertreten ist. Die Vermutung, daß sie nicht hybriden Ursprungs sein kann, stellte bereits Ruprecht auf.


Paeonia tenuifolia L. X Paeonia triternata Pall. hybr. nov.

Malejew. Sow. Botanika (1937) No. 1. 128.

Syn. P. hybrida Pall. (1784), 94; (1795), 52: (1803) 219.


Planta procera, P. tenuifoliae major, rhizoma tuberiferum, folia laciniis late lanceolatis (4)- 7- 12 mm, flores violaceo-roseae nec purpureae P. tenuifoliae majores, diametro 9- 12 cm; pelala late-obovata ad 5 cm longa, 3,5 cm lata. A P. tenuifolia L. var. Biebersteiniana (Rupr.) Busch differt laciniis foliorum latioribus et precipue floribiis, quae colore et petalorum forma. P. triternatas similiores sunt. Hab. in Tauria decl. septentr. supra pagum Usundja in monte Dara-Bair (nec non in Summis montis Ai-Petri) in populatione mixta P. tenuifoliae et P. triternatae, ubi botanicus W. Th. Wassiljew anno 1930 legit. Typus in Herbario Horti Botanici Nikitensi.

Die Pflanze ist größer, als P. tenuifolia; der Wurzelstock besitzt Verdickungen: Die Blätter sind dunkelgrün mit lanzettlichen Segmenten (4)- 7- 12 mm breit; die Blüten sind dunkellila-rosa, groß, 9- 12 cm im Durchmesser. Die Petalen sind breit-umgekehrt-oval, ca. 5 cm lang und 3,5 cm breit. Von P. tenuifolia var. Biebersteiniana unterscheidet sie sich durch die breiteren Blattsegmente und besonders durch die Blüten, welche in den Maßen, der Farbe und der Form der Petalen eher an die Blüten von P. triternata erinnern als an die Blüten von P. tenuifolia. Die Farbe ist dunkler, als bei P. triternata, aber immer noch rosarot, und nicht purpurfarben, wie bei P. tenuifolia. Typische Exemplare vom Berge Dara-Bayr, nahe Uzundzhi, (gesammelt durch P. Wasiljew, 1930) befinden sich im Herbarium des Nikitsker Botanischen Gartens namens 'Molotow'.

Hab. Auf felsigen Abhängen. Blüte V.

Fa. Am Berg Dara-Bayr, oberhalb von Uzundzhi, (Wasiljew!).

Ja. Ai-Petri (Wankow!).


Ar. geogr. Krim.

Erläuterung. Auf der Krim tritt, wenn auch selten eine Pfingstrosen-Form auf, die sich zweifellos als Hybrid zwischen P. tenuifolia X P. triternata darstellt. Sie wurdfe entdeckt von W. F. Wasiljew in der Umgebung von Uzundzhi: Ihre Hybrid Abstammung wird aus der Tatsache geschlußfolgert, daß sie nur dort auftrett, wo P. tenuifolia und P. triternata gemeinsam wachsen. Dieselbe hybride Form wurde zuvor von Wankow auf Ai-Petri gesammelt, wo ebenfalls beide Arten vorkommen; aber die Exemplare von Wankow sind weiniger charakteristisch (wegen ihrer schlechten Erhaltung). Es ist wahrscheinlich, daß ebenfalls diselbe Pflanze von Poplawaskaja im Naturschutzgebiet der Krim gemeint ist, welche (1931} bezüglöich P. Biebersteiniana das Folgende schrieb: „ .. unterscheidet sich von P. tenuifolia durch die größere Breite der Blattsegmente und eine nicht ganz gleiche Färbung und Form der Blütenblätter". Erwähnt wurde sie bereits von Pallas, welcher 1803 schrieb, daß in der Nähe von Karasubasar: “dreierlei Paeonien merkwürdig: davon ist die eine ... gemeine breitblätterige, die zweite gemeine feinblätterige (P. tenuifolia) und die dritte von selbst entstandene Mittelsorte, wovon ich in meiner Flora Rossica (I. p. 95. t. XXXVI) eine ähnliche Abbildung gegeben habe und die zum Beweise ihrer Verbastardierung niemals reifen Samen trägt. auch sparsamer als die ersten vorkommt“. [hier folgt im Original die russische Übersetzung des deutschen Originals, d. Übers.]

Diese Hybride ist bisher nur von der Krim bekannt, und auch hier ist sie insgesamt selten, was offensichtlich eine Folge ihrer Unfruchtbarkeit ist, weswegen sie sich nicht weiter ausbreiten kann. Von W. F. Wasiljew wurden 1930 einige lebende Exemplare dieser Pflanze in den Garten von Nikitsk gebracht; sie wurden auf der Krim gesammelt. Aber leider gingen die Pflanzen ein, sodaß weitere Beobachtungen an ihnen nicht möglich waren. Es ist wichtig anzumerken, daß diese Hybride interessant ist als Zier-Pflanze, weil sie große und schön gefärbte Blüten besitzt und sehr dekoratives Laub.


2. Paeonia triternata Pall. [(1795), 312- nomen nudum; DC. Prodr., 4 (1824), 65]

Georgi (1800). 1050. - Pallas (1803), 82.- Clarke (1810), 744.- Ledebour (1841), 73. - Léveillé (1842), 204. - Radde(1854), 235. - Steven (1857), 51. - Overin & Sitowskij (1858), 55. - Ruprecht (1, 69), 44. - Rehmann (1875), 397.- Fiek (1885J, 399.- Patschoskij (1889), 63, 66.- Aggejenko 0894), 11-(1897), 2.- Talijew (1900), 90, 137, 140, 212. - Puring (1900), 191. - Busch (1905) I. 3, 5; II, 7, 9; III, 4; IV, 6, 7, 8; V, 1, 2; VI, 18, 19; VII, 6; (1906), 71.- Talijew (1908) 46. Krischtofowitsch (1908) 21.- Janata, Doitsch (1916).- Schipczinskij (1921), 45. - Patschoskij (1923), 46. 49.- Poplawskaja (1925), 6.- Wasiljew (1928),24.- Zyrina (1930), 37. - Poplawaskaja (1930), 96; (1931), 40, - Flora der UdSSR. VII (1937), 28


Syn. P. corallina Retz. qu. pl. taur. - M. Bieberstein (1808). II. 10; III. 367 - Engelhard u. Parrot (1815), 20.

P. corallina Retz. ssp. triternata Boiss. Busch (1901), 10. - Golde (1906). 139. - Stankow (1926). 33, 70, 84, 120.

P. corallina triternata Boiss. - Dzewanowskij (1925), 101; (l923), 115. (1930), 115.

P. corallina Retz. var. triternata Boiss.- Fedtschenko (1904), 803. - Fedtschenko u. Flerow (1910). 413. Rostowtzew (1915), 91,- Sludskij 11917). 71.- Bulf (1925), 157.- Iwanenko (1925), 18. - Sinowjewa (l929) 76.

P. corallina Retz. (beta) triternata Boiss., I (1867). 97. - Schmalhausen. I (1895), 32.- Selenetzkij (1906), 195.

Exsicc. Callier. Iter taur.. Ill, No 526.

Hab. In Wäldern, seltener auf Wiesen am Rande von Wäldern. Blüte V. Frucht VI- VII. St).

Qu. Zwischen Sewastopol und Baidarami (Kosinskij!).

Nahe Belbeka(Puring!).

Josafatowa Dol.; Tchufut-Kale; Karalez (Andrejew!).

Zwischen Magup und Shlej (Krishtofowitch!).

Osminskije Dubki (=Eichen) nahe Simferopol (Dzewanowskij!).

Neusatz (Kalle!).

Umgebung von Staraja Krimà (Sarandinaki!).

Berg Agarmysh (Tzyrina!).

Zwischen Feodosej und Koktebel (Smirnowa!).

Fa. Zwischen Baidarami und dem Baidarskij Worota (Busch!).

Istoki, Fluß Katchi (Stankow!).

Kermentchik (Transchel!).

Kreis Kokkos (Stankow!).

Nordhänge des Ai-Petri Gebirges - Kokkosy (Malejew!).

Bijuk-Muskomija (Smirnowa!).

Ja. Ai-Petri (Kosinskij!). Roter Kmen ; Grusufskoje Sedlo (Bulf!).

Ju. Von Aija und Laspi (Stankow!) bis Sudaka (Zelenetz!) und Karadag (Sarandinaki!).


Area geogr. Kaukasus (Noworossijskij Rayon), Kleinasien (?).

Erläuterung. Zum ersten Mal wurde eine Pfingstrose von der Krim durch Pallas im Jahre 1795 als P. triternata benannt, mit dem von Pallas für die Pflanzen der Krim gewöhlich verwendeten Zusatz „nova“, weswegen es sich um einen nomen nudum handelt. Im Jahre 1808 setzte M. Bieberstein in der Flora taurico-caucasica fälschlicherweise die Krim-Päonien mit der westeuropäischen P. corallina Retz. gleich, indem er für die Krim-Pflanze diese Bezeichnung benutzte. Die erste Beschreibung der Krim-Päonie unter der Bezeichnung P. triternata Pall., unter Berufung auf obige Arbeit von Pallas, wurde publiziert im I. Band des Prodromus von De Candolle 1824.

P. triternata Pall. von der Krim unterscheidet sich deutlich von der aus dem Süden Europas stammenden P. corallina Retz. Der charakteristischste Unterschied besteht in der Form der Blättchen, welche bei den Krim - Rassen breit-oval, manchmal fast rundlich und insgesamt kahl sind, aber bei den Rassen in Westeuropa schmal- oder länglich-lanzettlich, manchmal unterseits entlang der Gefäße mit kurzen Wimpern.


Damit ist die Eigenständigkeit der Krim- Rassen unstrittig, sie unterscheidet sich gut von den westeuropäischen sowohl morphologisch als auch geographisch, und es ist in keiner Weise begründbar, sie mit P. corallina Retz. in der Eigenschaft als Subspezies oder Varietät dieser zu vereinen. Schwieriger ist die Abgrenzung von P. triternata Pall. von der Krim und aus dem Kaukasus. Im Allgemeinen wurden diese Päonien von der Krim und aus dem Kaukasus als identisch angesehen, wie wir es auch bei Busch in seiner Bearbeitung der Ranunculaceae der Krim und des Kaukasus vorfinden. Aber bei neueren Vergleichen im Jahre 1921 lenkte Schipczinski die Aufmerksamkeit auf die Unterschiede zwischen P. triternata von der Krim und aus dem Kaukasus. Diese Unterschiede sind gering, aber sie sind wesentlich und bestehen im Folgenden: bei den kaukasischen Päonien sind die Fruchtknoten und Fruchtblätter niemals ganz bedeckt mit der für die Pflanzen von der Krim charaktersitischen und bei letzteren fast immer gut ausgebildeten bräunlich-rötlichen Behaarung; bei den kaukasischen Pflanzen ist die Behaarung weißlich oder grau ; außerdem sind bei ihnen die Staubfäden gewöhnlich rot, während sie bei den Pflanzen der Krim gelblich sind; und schließlich sind bei den Pflanzen aus dem Kaukasus gewöhnlich die Blätter dicker und nicht so kompakt, fast lederartig, wie bei denen der Krim, aber dieses Merkmal ist nicht stabil. Aufgrund der Färbung der Behaarung der Fruchtblätter und der reifen Früchte und der der Staubfäden, folgt zweifellos, daß die kaukasische Päonie eine eigenständige Rasse ist, die sich von der der Krim unterscheidet, obwohl sich diese beiden Rassen in allen anderen Merkmalen einschließlich der Form der Blättchen als wahrscheinlich verwandt darstellen. Gerade deswegen ist es nicht nachvollziehbar, weshalb Schipczinski seine var. caucasica, zu welcher er die kaukasischen Päonien zählte, unter P. corallina Retz. einordnete, der er P. triternata Pall. gegenüberstellte, und nicht letzterer. Es ist unübersehbar, daß die kaukasische Päonie eher der Krim- Päonie ähnelt, als der westeuropäischen . Es ist anzumerken, daß mit P. triternata Pall. von der Krim übereinstimmende Pflanzen in der Nähe von Novorossijk wachsen und wahrscheinlich auch in Kleinasien.

In diesem Sinne stellen sich P. triternata Pall. und P. caucasica N. Schipcz. als Rassen des östlichen Schwarzmeerraumes dar, die mit P. corallina Retz.aus dem westlichen Mittelmeerraum korrespondieren.

P. triternata — ist eine insgesamt schöne Pflanze, die eine breitere Einführung in die Gartenkultur verdienen würde. Auf der Krim treten manchmal, wenn auch sehr selten, Pflanzen mit gefüllten Blüten auf- ein solches Exemplar wurde 1927 von W.W. Williams auf den Südhängen des Nikiskij-Höhenzuges oberhalb des Nikitskij-Gartens gefunden und befindet sich im Herbar dieses Gartens.


Tabelle S. 210 Geographische Verteilung der Ranunculaceae der Krim (Auszug: Paeonia)

 

 

Paeonia triternata

P. tenuifolia

Krim

St.

-

+

 

St.T.

-

+

 

St.K.

-

+

 

Qu.

+

+

 

Fa.

+

+

 

Ja.

+

+

 

Ju.

+

+

Mittelmeergebiet

Westteil, bis Italien

-

-

 

Ostteil, ab Italien

-

-

Kaukasus

Predkavkasje

+

+

 

Hauptgebirge

-

-

 

Novorossijskij Rayon

+

+

 

Zakavkasje

+

-

Kleinasien, Syrien, Mesopotamien

 

+

-

Balkanhalbinsel

Südlicher und zentraler Teil

-

-

 

Nordteil, Dobrudzha

-

+

Süden des europäischen Teildes der UdSSR

 

-

+